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Eines schönen Tages im königlichen Forst

Ich war noch ein junger Standortserkunder,
da erlebte ich schon manches blaue Wunder.

Im bayerisch königlichen Wildgehege, zog ich
mit zwei Helfern meiner Wege.
Durch dick und dünn der Kompass uns zuweilen zwang,
des Bohrstocks Klopfen weit durch den dunklen Tann klang.

Der erste Helfer ging voraus auf seiner Linie,
nichts ahnend fleißig wie eine Arbeitsbiene.
Als plötzlich er 'nen Sauenkessel sprengte, das hohe Gras sich teilend auf mich lenkte. Der zweite Helfer gar verschreckte, sich ängstlich hinter mir versteckte.

Als die hoch flücht'ge Sau mich drohte umzurennen,
begann ich mich nur minimal von meiner Position zu trennen.
Mit leicht gewinkelten Beinen zur Seite ich mich drehte,
ein Überläufer mit Karacho unter meinem Allerwertesten durchwehte. Es gab nur einen kurzen Rums, da stürzte mein erstaunter hinterer Helfer mit kräftigem Plums.
Die ebenso erstaunte Sau nur ganz kurz quiekte,
der Fluchtinstinkt rasch wieder siegte.

Als Schwein und Schreck bald drauf verflogen,
wir uns vor Lachen nur so bogen.
So merket liebe Kartiererlein, habt Respekt vor Sauen
und sind sie noch so klein.

Erlebnis und Text:

Odo Baron v. Freytag - Loringhoven

Illustration:

Gotlind Baronesse v. Freytag - Loringhoven